Biofeedback

Was ist Biofeedback?

Bei der Biofeedback-Behandlung werden körpereigene Funktionen den Patienten kontinuierlich zurückgemeldet (z.B. optisch oder akustisch) und positive Änderungen dieser Körperfunktionen verstärkt, sodass die Patienten lernen können, die Körperfunktionen zu beeinflussen (W. Riefs, N. Birnbaumer, 2011, S.2).

Das Wort Biofeedback setzt sich zusammen aus: bios „Leben“ und feedback „Rückmeldung“
Man kann sich Biofeedback als Spiegel seines Körperinneren vorstellen. Vorgänge im Körper, die man normalerweise nicht sieht, werden sichtbaer gemacht.

Mithilfe des Biofeedbackgerätes werden z.B. Herzschlag, Atmung, Temperatur, das leichte Schwitzen der Hände, Muskelspannung etc. auf einem Bildschirm sichtbar gemacht. Ziel ist es zu lernen, z.B. die Atmung aktiv zu beeinflussen und zum Positiven zu verändern.

Atemtraining "Lotus"

Was sind die Einsatzbereiche von Biofeedback?

Ängste? Schmerzen? Schlafstörungen? Biofeedback ist vielfältig einsetzbar:

Schmerzen
                             (Migräne, Spannungskopfschmerzen, andere chronische Schmerzen, Verspannungen...)

Ängste                                     (Prüfungsangst, Operationsangst, Phobien…)
Stressbezogene Beschwerden &  (Magen-Darm, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen...)
Psychosomatik
Schlafstörungen
Konzentrationsschwierigkeiten
Lernschwierigkeiten
ADS, ADHS
Unterstützung bei chronischen Krankheiten  (Asthma, Onkologie, Vorbereitung auf Krankenhausaufenthalte und Operationen...)
Sonstiges             (Zähneknirschen (Bruxismus), Schiefhals (Torticollis)...)

Wie läuft ein Biofeedbacktraining ab?

Wahrnehmen - Erkennen - Verstehen - Verändern

1. Anamnese
 - Um ein optimales Training erstellen zu können, ist es wichtig bestimmte Informationen über den/die KlientIn zu erfragen
 - z.B. Art der Beschwerden, Ressourcen und Belastungen, Persönlichkeit, Umfeld…
2. Erklärung der Methode und Anbringen der Sensoren
3. Baseline und Kennenlernen der Parameter
4. Psychophysiologische Diagnostik (Stress- und Erholungsdiagnostik)
 - Wie reagiert der Körper auf bestimmte Stressoren?
 - Kann er sich rasch wieder erholen oder benötigt er Zeit?
5. Es werden diejenigen Körpersysteme identifiziert, die mit den Beschwerden zusammenhängen
6. Besprechen der Ergebnisse
7. Erstellung eines individuellen Therapieplans
 - Welche Trainings führen zum gewünschten Therapieziel? Atemtraining, Handerwärmungstraining, Hautleitwerttraining, Vasokonstriktionstraining etc.
 - Unterstützende Methoden: Entspannungstechniken, Übungen zur Körperwahrnehmung, Achtsamkeit etc.
 - Übungen für zu Hause ermöglichen Transfer in den Alltag (Trainingstagebücher sind oft motivierend)